Technischer Stand bei Notebooks Oktober 2020
(Zusammenfassung der heiseshow zum Thema "Intel vs AMD" vom 15.10.2020)
DisplaysDiverse Hersteller von Notebooks bieten nun wieder Displays im Format 16:10 oder 3:2 an. In den vergangenen Jahren ging der Trend von 16:10 weg und hin zu 16:9 - dies ist fertigungsbedingt, weil hier aus Preisgründen in der Regel TN-Panels verbaut wurden und die lediglich drei Hersteller dieser Panels dieses Format bevorzugt bauen. Nun werden immer öfter IPS-Displays verbaut und die Formatauswahl ist größer.
AkkusDer Austausch von Akkus ist in der Regel nicht mehr möglich. Die Laufzeiten betragen meist 8 bis 12 Stunden bei normalem Betrieb.
Fertigung, ReparierbarkeitAlle Komponenten wie CPU oder RAM sind mittlerweile aufgelötet. Lediglich SSDs lassen sich aktuell meist noch auswechseln. Dies ist fertigungsbedingt, da die Geräte immer schmaler und flacher werden.
CPUsDie Prozessoren von Intel haben in der Regel 4 Kerne, die von AMD 6. AMD bietet auch 8 Cores an, aber in der Regel nicht in diesem Segment.
Intel hat Produktionsprobleme, speziell mit der 10nm-Produktion ist fehlerbehaftet (!). Die Masse wird weiterhin in 14nm gefertigt, die 10nm-Fertigung läuft gerade erst an (angekündigt war sie vor zwei Jahren, es werden aber bislang nur einzelne Premiumgeräte mit TigerLake (Gen11) angeboten. Für den Massenmarkt wird 10nm vermutlich erst in einem Jahr angeboten.
AMD fertigt nicht selbst, sondern hat TSMC als Fertigungspartner - hier wird schon in 7nm gefertigt, man hat auch schon 5nm im Angebot. Der Chip im neuen iPhone beispielsweise ist ein 5nm-Chip.
Intel 10nm und TSMC 7nm sind in etwa vergleichbar von der Performance, da aber TSMC viel mehr Erfahrung mit dem 7nm-Prozess hat und auch schon 5nm anbietet, haben sie die Nase vorn und Intel hinkt hinterher.
Aktuell werden nur wenige Geräte mit AMD Ryzen 4000 - CPUs angeboten. Dies liegt zum einen an der Marktdominanz von Intel, zum anderen geht AMD das Thema aber auch eher konservativ an. Vor der Veröffentlichung war unklar, ob die Ryzen4-CPUs die gewünschte Performance liefern würden, deswegen hielt man sich etwas bedeckt und hat erst einmal eher geringe Stückzahlen bei TSMC bestellt. Dies haben die Notebookhersteller übernommen. Die Entwicklung eines Notebooktyps dauert aktuell etwa 18 Monate, daher kommen die Geräte mit R4-CPUS mit Verzögerung auf den Markt. Für 2021 sind wesentlich mehr Notebooks mit Ryzen-CPU zu erwarten als noch 2020, und das von Anfang des Jahres an.
Windows auf ARM existiert, ist aber eher eine Nische, da etliche Programme nicht dafür umgeschrieben wurden und emuliert werden müssen, was Performance kostet. ARM (meist Snapdragon) wäre künftig interessant wegen der geringen Stromaufnahme, diese aber unterscheidet sich derzeit aufgrund der Emulation nicht sehr von der x86-Struktur. Weiterhin können diese CPUs oft passiv gekühlt werden. Theoretisch ginge dies auch mit x86, was aber zusätzliche Umbauten erfordert, welche momentan nicht angeboten werden.
AMD-Prozessoren liefern bei gleichem Preis eine höhere Leistung als Intel-Prozessoren. Sie werden in Notebooks bis 1000,- verbaut. Ab 1000,- Euro gibt es derzeit nur Intel-CPUs, da AMD im hochpreisigen Segment noch keine CPUs anbietet. Ausnahmen gibt es, aber nur wenige - zB das Lenovo Thinkpad T14s (14" für 1400,- Euro)
Empfehlungen beim Kauf eines Notebooks- Listentext hiermindestens 4 CPU-Cores
- SSD mit mindestens 256GB
- RAM mindestens 8GB, besser aber 16GB, da zukunftssicher, ist aber eine Preisfrage, da bei 16GB meist auch höherwertige Komponenten verbaut sind -> Businessgeräte
- IPS-Display
- WLAN
- LTE ist aufgrund des Preises eher für Business-Geräte zu empfehlen (+150,-) und auch in der Regel nur in diesen verbaut. Alternative: Smartphone mit WLAN-Hotspot
- GPU: integriert. Intel UHD oder Vega9. Wer dedizierte GPUs will, muß im Gaming- oder im CAD-Bereich gucken, dies ist aber entsprechend teurer (ab mindestens 800-900€)
- Anschlüsse: USB-C, Dock mit DP und zwei Displays ist wichtig. Schnellere Thunderbolt-Kombicontroller für den Einsatz mit TB-Docks sind eher in Businessgeräten verbaut (1200,- aufwärts). Gehäuse für externe GPUs werden angeboten, sind aber sehr teuer und es ist Thunderbolt und natürlich die GPU erforderlich (Preis: 1400,- Notebook, 400,- Gehäuse, 400,- GPU = 2200,-), daher lohnt sich hier eher, ein entsprechendes Gamer- oder CAD-Notebook zu kaufen
- 2in1-Convertible: es gibt zwei Bauformen: 1. Tablets, die man auch als Notebook verwenden kann (MS Surface) oder 2. Notebooks, die man auch als Tablet verwenden kann (Lenovo Yoga)
- die meisten Notebooks sind nicht linuxkompatibel, sondern erwarten Windows. Zwar gibt es Hersteller, die preiswerte Linux-Geräte anbieten, das bedeutet aber in der Regel, daß sie hier die Windows-Lizenz einsparen, um das Gerät möglichst günstig anbieten zu können. (!) Linuxkompatibel kann hier auch heißen, daß man nach der Installation einen blinkenden Cursor vorfindet, weil die GPU nicht unterstützt wird etc. Hier sollte man aufpassen, wenn man Linux einsetzen will und eher ein Gerät nehmen, das explizit voll kompatibel zu Linux ist wie zB Geräte von Dell XPS, Tuxedo, Lenovo. Eine weitere "Alternative" wäre ein Chromebook.
Aussicht für 2021- die Verkaufszahlen für Notebooks werden auch wegen Homeoffice weiterhin steigen
- die Formfaktoren werden sich nicht ändern
- Educationgeräte sind noch nicht absehbar, werden aber vermutlich kommen (analog zu den USA, wo Edu-Geräte übergreifend gesponsort werden)
- möglicherweise wird Qualität der internen Webcams und Mikros aufgrund der wesentlich höheren Anzahl von Videkonferenzen steigen
- die Geräte werden leichter, schmaler, stromsparender, ausdauernder und performanter
- AMD wird vermutlich auch im hochpreisigen Segment CPUs anbieten, so daß höherwertige Notebooks auf AMD-Basis zu erwarten sind
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